Ätherische Öle – esoterischer Quatsch?

Es gilt oft die Annahme, dass ätherische Öle esoterischer Quatsch sind. Gerne möchte ich dieses Thema im Blog aufgreifen.

Esoterik ist ein Begriff, der sich auf die spirituellen Lehren und Praktiken bezieht, die nicht Teil etablierten religiösen Traditionen sind. Diese Lehren und Praktiken können sich auf Themen wie Mystik, Meditation, Energiearbeit und alternative Heilmethoden konzentrieren.

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Bei den alternativen Heilmethoden werden allgemein Therapieansätze dazu gezählt, die eine Alternative zur herkömmlichen Schulmedizin bieten, wobei sich die meisten Methoden zurück auf die Natur besinnen. Dabei sind einige der Behandlungsmöglichkeiten von der klassischen Medizin gar nicht so weit entfernt und werden inzwischen sogar von Ärzten aufgenommen. Es ist richtig, dass viele alternative Therapien sich auch den Heilpflanzen bedienen, die den Energiefluss und die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren sollen. Die Aromatherapie, welche das Ziel verfolgt, mit Hilfe von ätherischen Ölen sowohl die psychische als auch die physische Gesundheit positiv zu beeinflussen, könnte also auch dazugezählt werden. Aus meiner Sicht und so wurde es uns auch gelehrt, ist aber die Aromatherapie keine Alternative zur Schulmedizin, sondern eine Ergänzung dieser. Die Aromatherapie ist Teil der Phytotherapie, welche die Heilung, Linderung und Vorbeugung von Krankheiten und Beschwerden durch Arzneipflanzen oder deren Teile (wie z.B. Blüten, Wurzeln, Blätter) oder Bestandteile (wie z.B. ätherische Öle) oder durch Zubereitungen aus Arzneipflanzen (wie z.B. Trockenextrakte, Tinkturen) verfolgt. Solche arzneilichen Produkte aus Arzneipflanzen werden Phytopharmaka genannt und sind gesetzlich geregelt.

Die Inhaltsstoffe von ätherischen Ölen werden seit Jahren erforscht und ihre Wirkung ist inzwischen bereits in vielen wissenschaftlichen Studien belegt worden. Es gibt verschiedene Phytopharmaka mit ätherischen Öle, welche von Ärzten verschrieben werden und gute Wirkung erzielen. Die Ausbildung, die ich bei Sela der Schule für Integrale Gesundheit und Aromatherapie absolvieren durfte, verfolgt einen professionellen, fundierten und breitgefächerten Ansatz und hat nichts mit der Esoterik zu tun. Wir lernten die einzelnen Inhaltsstoffe der ätherischen Öle kennen und deren jeweilige Wirkung auf uns, wir lernten wie die fetten Trägeröle für die Hautpflege einsetzen können und wie Hydrolate die Aromatherapie wundervoll ergänzen. Wo immer möglich, wurden die Wirkungen mit wissenschaftlichen Studien untermauert, viel Wissen kommt aus der Praxis von vielen positiven Erfahrungen. Doch muss ich zugeben, dass es eine Seite der Wirkung der ätherischen Öle gibt, die sich nicht immer oder besser gesagt noch nicht wissenschaftlich erklären lässt. Insbesondere, wenn es um die Wirkung auf unsere Psyche geht, müssen wir uns öfters auf die Erfahrungspraxis verlassen als auf die wissenschaftlichen Beweise. Zusätzlich macht die Komplexität der natürlichen Öle und ihre unterschiedliche Qualität den Wirkungsnachweis nach wissenschaftlichen Kriterien schwer.

Wer sich für Studien interessiert und nicht weiss, wo er mit der Suche beginnen soll, findet auf dem Blog von Eliane Zimmermann einen guten Startpunkt, um seine Recherche zu beginnen. Zum Beispiel findet man unter dem folgenden Blog eine Auflistung von klinischen Studien zum Thema Aromatherapie bei Schmerzen

https://aromapraxis.de/2016/01/03/aromatherapie-bei-schmerzen-eine-uebersichts-studie/

Bei Kenntnissen über die richtigen Schlagworte lassen sich viele weitere Studien finden. Auch in den Büchern von Eliane Zimmermann und Sabrina Herber findet man viele wissenschaftliche Quellen.

Die Wirkung und der Einsatz von ätherischen Ölen lässt sich aus meiner Sicht aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten – so gibt es sicherlich „esoterische“ Aspekte, die aber aus meiner Sicht das Thema nur noch interessanter gestalten und uns nicht daran hindern sollten, an die positiven Eigenschaften der ätherischen Öle zu glauben, insbesondere nicht in der heutigen Zeit wo es doch schon einige wissenschaftliche Belege dafür gibt.

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