Glück kann man riechen

Vor einer Woche habe ich auf Instagram gepostet, dass ich erneut festgestellt habe, wie gut mir die Spaziergänge mit Vaiana im Wald immer tun. Habt ihr euch auch schon mal gefragt, weshalb dies so ist?

Natürlich hilft der reine Vorgang des Spazierens bzw. der Bewegung schon, aber das alleine macht die positive Wirkung nicht aus. Seit dem frühen 20. Jahrhundert erforschen Wissenschaftler aus Japan und Korea schon die positive Wirkung des Waldes auf den Menschen. In einer Vielzahl von Studien konnten die positiven Effekte bereits nachgewiesen werden. Das Waldbaden oder die Waldtherapie (Shinrin-yoku) hat nachweislich folgende positive Effekte auf uns Menschen:

  • Beeinflusst das Immunsystem und kann so Krankheiten vorbeugen
  • Senkt den Blutdruck und die Herzrate
  • Reduziert die Stresshormone, wie Adrenalin und Noradrenalin im Urin und Cortisol im Speichel/Serum
  • Aktiviert den Parasympathikus (Regulation in der Ruhe- oder Erholungsphase)
  • Verbessert den Schlaf
  • Reduziert Gefühle wie Angst, Wut, Müdigkeit und erhöht die Vitalität

Quelle: Li Q. (2022) Effects of forest environment (Shinrin-yoku/Forest bathing) on health promotion and disease prevention -the Establishment of „Forest Medicine“. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9665958/

Einen Teil der Wirkung des Waldes auf uns Menschen machen sicherlich die Pflanzenbotenstoffe aus, die in der Luft des Waldes vorkommen. Pflanzen senden Botenstoffe aus, um andere Pflanzen zum Beispiel vor Fressfeinden zu warnen. Diese Botenstoffe bestehen grösstenteils aus Terpenen. Die Monoterpene (bei den Nadelhölzern insbesondere die Pinene und Terpinene) wiederum sind die Hauptbestandteile der ätherischen Öle.

Quelle: Aromapflege (2019) Waldbaden – Trend oder altes Wissen? https://www.aromapflege.com/waldbaden-wissenschaftlich-erklaert

In der Schweiz ist die Fichte der häufigste Waldbaum, aber auch die Tanne ist häufig vertreten. Zum Glück gibt es aus diesen Bäumen auch ganz wunderbare ätherische Öle und so ist es ein leichtes das Waldbaden Zuhause fortzusetzen.

Quelle: waldwissen.net (2021) Die häufigsten Waldbäume der Schweiz https://www.waldwissen.net/de/lebensraum-wald/baeume-und-waldpflanzen/haeufigste-waldbaeume-schweiz

Eines meiner liebsten ätherischen Öle ist das Öl der sibirischen Tanne (Abies sibirica). Das Öl stammt meistens aus Russland oder aber auch Österreich. Es duftet für mich lieblich-würzig nach Wald. Mit meinen noch immer etwas angeschlagenen Atemwegen, nehme ich den Duft deutlich im Brustkorb war – das spasmolytisch wirkende Öl gehört auch zu den typischen Erkältungsölen und kann die Erkältungsbeschwerden lindern. Ein paar tiefe Atemzüge mit dem Öl bringen aber auch mein System zu ruhe. Ich kombiniere das Öl gerne mit einer frisch-fruchtigen Note wie Orange oder Bergamotte und gebe ihr mit Benzoe etwas Boden.

Ein zweites sehr feines Öl, welches mir auch beim Lernen immer gut geholfen hat, da es sehr erfrischend (übrigens auch bei Frühjahreserschöpfung) und konzentrationsfördernd wirkt, ist das ätherische Öl der Weisstanne (Abies alba). Mit diesem Öl lässt sich zum Beispiel ein ganz feiner Raumspray mischen, kombiniert mit etwas Lavendel und Zeder, ich liebe diese Kombi! Die Mischung verrate ich aber ein anderes Mal 🙂

Die Wirkung des Waldes auf uns Menschen finde ich faszinierend, ich bin gespannt, was hier noch alles weitererforscht und herausgefunden wird. Weiter bin ich dankbar, dass wir so feine Waldöle haben und die positiven Effekte auch zu Hause nutzen können.

Bei meinen Recherchen bin ich übrigens über ein Webseminar von Sabrina Herber und Eliane Zimmermann gestolpert. Falls ihr also noch etwas mehr erfahren möchtet, findet ihr hier die Aufzeichnung des Webseminars:

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